Bei meiner Rede auf dem Gipfel des Brocken im Harz, 01.09.2000 

REMP

REMP steht für "Radar Erneuerungs- und Modernisierungs Programm". Es war das größte Projekt zur Erneuerung von Flugsicherungs-Sensoren in der deutschen Geschichte.  Ab 1994 war ich Leiter der Inbetriebnahme-Aktivitäten, von 1999 bis 2002 dann der Gesamt Projektleiter. 

Nach Programmstart 1989 und Anpassungen auf Grund der Wiedervereinigung Deutschlands wurden ab 1995 insgesamt 37 Luftraumüberwachungs-Radaranlagen in Betrieb genommen. Im Einzelnen 28 in Festbauten,  3 vorübergehend aufgebaute Interims-Shelter, 4 Stationen mit Mode-S-Technik im Ergänzungsprojekt, eine Wartungsanlage ohne Antenne plus eine Mode-S-Teststation. Hersteller war ein Firmenkonsortium aus Airsys ATM (Paris) und Alenia Marconi Systems (Rom) sowie Daimler Chrysler Aerospace (Ulm). Durch das zeitweise auf 56 zur selben Zeit im Projekt arbeitende MitarbeiterInnen angewachsene DFS-Kernteam wurde für 350 Mio. DM das gesamte zivile Radarnetz in der Bundesrepublik Deutschland erneuert, Überdeckungslücken geschlossen und auf unbesetzten Betrieb der Radarstationen umgestellt. Durch Einsatz moderner Technologie wurde eine höhere Zuverlässigkeit, Auflösung und Genauigkeit der Radardaten und somit Einführung geringerer Staffelungswerte erreicht.

 REMP war ein hochkomplexes Projekt

  • mit bedeutendem Software- und Firmware-Entwicklungsanteil (insgesamt 1,2 Mio. Lines of Code),
  • mit unterschiedlichster Hardware (Rechner, Signalprozessortechnik, Netzwerktechnik, Präzisionsmaschinenbau [Drehkoppler, Antennen mit bis zu 14 x 9 m Abmessung, Motoren und Getriebe], Hochfrequenztechnik [Hohlleiter]),
  • mit umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen (teilweise Kauf und Erschließung neuer Standorte, Neu-/Umbau von mehrgeschossigen Gebäuden und Türmen inklusive aller technischer Versorgungseinrichtungen wie Klima-, Rückkühl-, Stromversorgungs-, Notstrombetrieb-, Feuerlösch- und Einbruchsmeldeanlagen),
  • an 27 über das gesamte Bundesgebiet verteilten Aufstellungsorten,
  • mit 10 Test-Sites in vier europäischen Ländern DASA in Thalfingen bei Ulm;  Alenia in Rom sowie Fusaro und Giugliano (beide bei Neapel);  Airsys in Bagneux (Paris), Brest, Rouen sowie Brétigny und Limours (beide Nähe Paris);  Hollandse Signaal Apparate in Hengelo),
  • unter Beteiligung von drei Weltfirmen mit diversen Unterauftragnehmern
  • in tri-nationaler Zusammenarbeit.

ALLE in Deutschland heute laufenden Großradar-Anlagen der zivilen Flugsicherung wurden von mir und meinen Teams aufgebaut. Hier einige zur Auswahl:

Alle Standorte habe ich mehrfach besucht, manchmal mit Übernachtung, manchmal ohne. Nach Nordholz an der Nordseeküste zum Beispiel bin ich damals mit meinem privaten Audi V8 morgens hingebrettert und am selben Abend wieder zurück - 1130km! Ich habe die Dienstreisen zu meinen Radarstandorten geliebt!  Raus aus dem Büro, weg von der Hauptverwaltung, allein in einem schönen Auto (egal ob Dienstwagen oder meinem privaten), unterwegs Musik hören, in einer Bäckerei leckeres Frühstück holen, vor Ort mit meinen Mitarbeitern Dinge besprechen, zum Beispiel die von mir eingeführte RICH (REMP-Inbetriebnahme-Checkliste).

Jetzt aber genug der Worte, anstatt meine Jahre bei der Deutschen Flugsicherung langatmig in Texten zu beschreiben, füge ich einige Artikel / Berichte ein, die im Laufe dieser Zeit von mir bzw. über mich veröffentlicht wurden. 

Führungskräfte-Seminar im Kloster Irsee, Mai 1998

Radarstation Großhaager Forst bei München erfolgreich umgerüstet, Mai 1998

Dienstliche Nachwanderung zur Stärkung des Gruppengefühls innerhalb der Projektleitung, war meine Idee gewesen, würde ich aber nicht nochmal machen. Weil es an den Charakteren der Beteiligten eben doch nichts ändert. 

Von mir gestaltete Einladung zur Feier des offiziellen Projektabschlußes. War ein politischer Kunstgriff, denn es fehlten noch vier Stationen, die einfach unter dem Namen REMP-Ergänzung anschließend aufgebaut wurden. August 2000.

Aus dem Fotoalbum dieser schönen Zeit....

Zum Jahrestag der Flugzeugabstürze von Überlingen bekam ich die Gelegenheit, als DFS-Mitarbeiter neben den Geistlichen der Katholischen und Evangelischen Gemeinde zu sprechen. Es war mehr als nur ein Bibelzitat! Dazu ein andermal mehr....

Poster der Führungskräfte der DFS Deutsche Flugsicherung, 2001. Na, wer findet mich?

(Wer zu faul zum Suchen ist: Lösung steht rechts unten)

* Ich bin ganz links unten abgebildet ;-)