Dieser junge Pastor und seine Frau führten mich 1988 in Australien zum Glauben!

Meine Wassertaufe, gleich nach meiner Bekehrung am 26.01.1988

Glaube

2007 beschrieb ich meinen Weg zum Glauben an Jesus Christus in folgendem Beitrag auf der damaligen Website unserer Kirche in Offenbach:

Mein Name ist Hans-Georg Hauck, ich wurde 1962 als erstes von fünf Kindern in einem kleinen Ort in Unterfranken geboren. Meine Eltern waren Lehrer und investierten ihr ganzes Leben in uns Kinder, wofür ich sehr dankbar bin, ich kann mir keine bessere Kindheit vorstellen. Nach dem Abitur verpflichtete ich mich bei der Bundeswehr, schlug die Offizierslaufbahn bei der Luftwaffe ein, studierte Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr in München. Ich probierte immer das Schwierigste, war immer erfolgreich. Aber nie ganz zufrieden. Obwohl ich viele Freunde hatte, auch religiös engagiert war. Ich besuchte Exerzitien, religiöse Wochenenden, Blick hinter Klostermauern. Jugendliche beneideten mich um meine vermeintliche Zufriedenheit, aber ich hatte diese gar nicht. Ende 1987 beschloß ich, zwei Monate nach Australien zu gehen, weit weg von einer jungen Frau, in die ich unglücklich verliebt war. Es war wie im Märchen, Fremde luden mich ständig ein, ich machte jeden Tag neue Freunde, brauchte keinen Cent für Übernachtung ausgeben. Eines Sonntagnachmittags sprach mich ein junges Paar in der menschenleeren Fußgängerzone einer verschlafenen Kleinstadt an. Ob ich an Jesus glaube, ob ich Christ sei? Ja, klar, war meine überzeugte Antwort. Obwohl ich vorsichtig war, weil es ja eine Sekte hätte sein können, wußte ich doch im Herzen: diesen Menschen kannst du vertrauen. Sie luden mich in den Sonntagabend-Gottesdienst ein, eine halbe Stunde später trafen wir uns wieder, ich begleitete sie in die kleine Kirche. Das war ein ehemaliger Kaufladen, ein Flachdachgebäude. Das Ehepaar stellte sich als der junge Pastor und seine Frau heraus, außer ihnen bestand die ganze Gemeinde nur noch aus einem alten Mann, einem Motorradrocker und zwei beleibten Frauen. Ich verstand nicht viel vom Gottesdienst, aber eins wußte ich: es gefiel mir. Die Nacht verbrachte ich in meinem Schlafsack auf dem Boden des Wohnzimmers, blieb die nächsten Tage bei ihnen. 

Dienstag, der 26.01.1988, war Feiertag und ein landesweites Fest: man feierte 200 Jahre Australien! Mit den Christen einer anderen kleinen Gemeinde aus dem Norden Melbournes trafen wir uns an einem Stausee außerhalb der Stadt zum Picknick. Ich musste unweigerlich an den See Genezareth denken, obwohl ich nie dort gewesen war. So muß es dort auch ausgesehen haben zur Zeit Jesu. Wir spielten Volleyball, als ich vom Spielfeld ging, sprach der junge Pastor mich erneut an. Ob ich ein Sündergebet sprechen und Jesu mein Leben übergeben wolle? Wie schon in den beiden Tagen zuvor wollte ich ausweichend sagen: „Nein, ich brauche noch Zeit…“, doch ich brachte kein Wort heraus, nickte stattdessen mit dem Kopf. Er fragte, ob wir uns hinknien wollten, ich wollte verneinen, meine Knie aber wurden wie Pudding, ich sackte in den Sand. Und sprach ihm nach: „Herr Jesus, komm in mein Herz, vergib mir meine Sünden, zeige mir, wie ich für dich leben soll“. 

Als wir wieder aufrecht standen, zeigte er auf das Wasser des Sees. Sie wollten heute einen jungen Mann taufen, ob ich das auch gleich tun möchte? Er erklärte kurz mit dem Neuen Testament, daß die Wassertaufe ein äußerliches Zeichen des Neuanfanges ist, nachdem man sich bekehrt hat. Ok, das wollte ich auch. Mit Pastor Brian Roennfeldt und einem anderen Mann stapfte ich ins Wasser raus, sie tauchten mich unter im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Als ich wieder an der Oberfläche war, fragte er mich, ob ich Zeugnis geben wolle, ob ich was sagen wolle. Ja, und ob! Ich hatte endlich gefunden, was mir immer gefehlt hatte! Ich mußte nicht mehr weitersuchen!

Am nächsten Abend betete Pastor Brian kurz mit mir für die Taufe im Heiligen Geist. Ich wußte nicht mal, was das ist. Es passierte erst nichts, so ermutigte er mich, einfach Gott zu vertrauen. In der Bibel steht, daß Gott uns mit seinem heiligen Geist taufen will, wir haben dafür gebetet, und jetzt warten wir einfach. Drei Stunden später lag ich allein auf meinem Lager auf dem Fußboden und betete in meiner Muttersprache, als es plötzlich aus mir hervorquoll: ich redete in Zungen, in einer völlig fremden Sprache, sang und betete die halbe Nacht!

Noch viel, viel mehr könnte ich vom Leben mit Jesus Christus berichten, wie er mich und andere geheilt hat, Frieden gab, mich mit meiner Frau und unseren Kindern segnete. Ich bin dankbar, in einer Pottershaus-Gemeinde zu sein, wo das getan wird, was Jesus uns aufgetragen hat: das Evangelium verkündigen, Jünger machen, Gemeinden gründen, für Kranke beten.

In der Erstausgabe des INTERNATIONAL POTTER vom August 1989 war mein Weg wie folgt beschrieben: