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Für den Bau des Baumhauses und vieler anderer Projekte brauchten wir große Mengen Nägel. Neue Nägel waren aber Mangelware, nur einmal kaufte ich im Eisenwaren-Krämerladen von Ella Ruck eine Packung. Also zogen wir mit Kneifzangen gebrauchte und meist rostige Nägel aus Brettern abgerissener Scheunen und klopften sie wieder gerade.
Sonntag nach dem Gottesdienst ging Papa meist zum Frühschoppen bei Angelina. Das war eine alte Witwe, die nur noch am Sonntag ihre Wirtschaft für einige Stammgäste geöffnet hatte. Ich war das einzige Kind dort neben den alten Männern und bekam stets eine alte Semmel und ein Glas "Nährbier". Sowohl das alte Brötchen als auch das alkoholfreie Malzgetränk waren etwas Besonderes für mich, gab es beides doch nicht zu Hause.
Im Schlafzimmer meiner Eltern stand der Nierenspiegelschrank meiner Mutter. Klappte man die seitlichen Spiegel auf und schaute man von der richtigen Position hinein, konnte man sich selbst x-mal sehen. Ein frühes Foto zeigt mich, wie ich davor stehe und Grimassen schneide.